Reisebericht Ungarn Oktober 2025  – 
unsere Eindrücke

Wir hatten die Möglichkeit zusammen mit dem Team von Spitz & Pawtners e.V.  nach Ungarn zu reisen. Unser Fokus lag darauf, Informationen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und herauszufinden, wie man vor Ort am besten unterstützen kann. 

Tag 1 und 2

 

Pünktlich zum Welttierschutztag startete unsere Reise nach Ungarn. Vom Flughafen aus führte uns der erste Weg direkt zur Spitzrettung, mit der wir zusammenarbeiten.

 

Die privat geführte Station befindet sich in Budapest und rettet seit mehreren Jahren Spitze und Spitz-Mixe aus Notsituationen. Hierher kommen Hunde aus ganz Ungarn, denn die Spitzrettung hat sich mittlerweile landesweit etabliert und wird immer dann kontaktiert, wenn ein Vertreter dieser Rasse Hilfe benötigt.

 

Die „Spitz Fajtamentő Alapítvány“ ist eine offiziell eingetragene NGO in Ungarn. Die Familie, die die Station betreut, widmet ihre gesamte Zeit der Versorgung der Hunde. Im Durchschnitt werden dort rund 60 Hunde betreut – alle leben im Rudel mit engem Familienanschluss.

Die Versorgung der Tiere ist jederzeit gesichert. Dennoch kann man sich vorstellen, dass neben Fütterung, Reinigung und Tierarztbesuchen kaum Zeit für individuelles Training bleibt. Dafür wird hier großer Wert auf die Gesundheit der Hunde gelegt – und natürlich auf das typische Spitz-Fell, das so gut wie möglich gepflegt wird.
 

Am ersten und zweiten Tag haben wir uns zunächst einen Überblick über alle Hunde verschafft und begonnen, die Neuankömmlinge kennenzulernen. Dabei haben wir viele Fotos und Videos gemacht, um die Hunde bei der späteren Vermittlung bestmöglich vorstellen zu können. Es war schön zu sehen, wie unterschiedlich ihre Persönlichkeiten sind – von neugierig und aufgeschlossen bis hin zu vorsichtig und schüchtern.

 

Tag 3 

Am dritten Tag unserer Reise haben wir das Shelter in Püspökladány besucht. Wenn man dieses Tierheim betritt, kann man kaum glauben, dass hier ausschließlich Rassehunde leben – Hunde, für die in Deutschland oft tausende Euro gezahlt werden. Der Grund dafür ist leider mehr als traurig.
 

In der Region, in der sich das Shelter befindet, gibt es sehr viele illegale Vermehrer, die Hunde für den Export nach Deutschland, Österreich und die Schweiz „produzieren“. Es ist erschütternd zu sehen, wie Hunde, die ihr Leben lang für die Produktion von Welpen missbraucht wurden, am Ende wie Müll aussortiert werden.

 

In diesem Shelter lässt sich gut erkennen, welche Rassen gerade im Trend liegen – denn genau diese landen dort, sobald sie für die Zucht keinen Wert mehr haben oder „Mängel“ aufweisen. Dieser Kreislauf kann nur durchbrochen werden, wenn endlich ein Bewusstsein dafür entsteht, dass „günstige“ Hunde von dubiosen Vermehrern nicht aus Liebe zu Tieren, sondern aus Profitgier stammen. Bitte macht euer Umfeld auf diese Missstände aufmerksam.

 

Besonders häufig landen hier leider noch immer Französische Bulldoggen und andere brachycephale Rassen (Hunde mit extrem kurzen Nasen). Man sieht regelrecht, welche „Experimente“ mit ihnen gemacht werden, um sie noch „besonderer“ wirken zu lassen – mit längerem Fell, größeren Augen, kleineren Körpern und noch kürzeren Nasen. Auch wenn man meinen sollte, dass längst bekannt ist, wie sehr diese Rassen unter ihren Merkmalen leiden, finden die Vermehrer weiterhin Käufer – und machen so kranke Rassen noch kränker.

 

Aktuell ist außerdem deutlich zu erkennen, dass Pudel und alle sogenannten Doodle-Mixe stark im Trend liegen. Es ist unendlich traurig, dass Tiere gezielt für das Konsumverhalten des Westens vermehrt werden – ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit oder ihr Wohlergehen.
 

Ein Hund hat uns besonders berührt: der kleine Pepe, vermutlich ein Pudel-Shih-Tzu-Mix. Er wurde mit einem zu kurzen Vorderbein geboren und war deshalb für den Vermehrer „unbrauchbar“. Pepe durfte mit uns kommen und wird nun in der Spitzrettung medizinisch versorgt und liebevoll aufgepäppelt.

Auffällig war auch, dass Spitze, insbesondere Zwergspitze, derzeit nicht mehr so im Trend liegen wie noch vor ein paar Jahren. Vertreter dieser Rasse waren an diesem Tag keine mehr im Shelter. In der Vergangenheit konnten jedoch auch von diesem Ort bereits mehrere Spitze gerettet und in der Spitzrettung in Budapest aufgenommen werden.

 

Auf dem Rückweg haben wir noch an einer Tötungsstation angehalten, um eine junge Spitzhündin abzuholen. Die Spitzrettung war zuvor kontaktiert worden, und natürlich wurde die Hündin von unserem Team sofort dort herausgeholt.
 

Den anderen Hunden konnten wir an diesem Tag zumindest eine kleine Freude machen – in Form von Kaustangen, die dankbar angenommen wurden. Auch hier befanden sich einige Rassehunde, jedoch größtenteils Listenhunde, die leider nicht nach Deutschland vermittelt werden dürfen. Ihre Vermittlung erfolgt daher überwiegend innerhalb Ungarns.

 

Tag 4 
 

Am vierten Tag haben wir ein Shelter in Vacolo besucht und für die Vereine, die die Vermittlung der Hunde übernehmen, Fotos und Videos der neuen Hunde gemacht. Wir wurden auch hier wieder sehr herzlich empfangen und durften uns alles anschauen. Auch in diesem Shelter waren einige Rassehunde sowie Hunde mit typischen Trendfarben zu finden. Alle haben sich über Leckereien und eine Portion extra Zuwendung gefreut. Die Mitarbeiter geben ihr Bestes, damit es den Hunden gut geht, auch wenn einige von ihnen vermutlich bis zum Ende ihres Lebens im Shelter bleiben werden.

 

Im Anschluss ging es noch einmal in die Spitzrettung, wo wir ein paar der Fellnasen genauer kennenlernen und Zeit mit ihnen verbringen konnten.

 

Tag 5 

 

Gestartet haben wir den Tag in der Tierklinik, in der die Hunde aus der Spitzrettung medizinisch versorgt und kastriert werden. Wir durften uns alles genau anschauen und waren sogar dabei, als einige der neu angekommenen Hunde für ihre Kastration und den Gesundheitscheck vorbereitet wurden.

 

Danach folgte eine Fahrt zu einem privat geführten Shelter, das von einem Deutschen geleitet wird. Seine Geschichte – wie er zum Tierschutz kam und mit welcher Leidenschaft er sein Leben den Hunden widmet – hat uns sehr beeindruckt und berührt. Zu jedem Hund konnte er uns die Geschichte und die Charaktereigenschaften erzählen.

 

Hier wurde ein Ort geschaffen, an dem Hunde medizinisch versorgt werden, die Möglichkeit auf regelmäßigen Freilauf haben und wo individuell auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird. Viele der Hunde hier haben sonst keine andere Chance mehr – auch verhaltensauffällige Hunde dürfen bleiben und ihr Leben in Sicherheit verbringen.

 

In diesem Shelter leben viele Herdenschutzhunde und Mischlinge. Wir haben eine ausführliche Führung bekommen und konnten auch hier wieder Hunde fotografieren, um Material für die Vermittlung zu sammeln.

 

Tag 6

 

Diesen Tag verbrachten wir unsere Zeit in einem wirklich vorbildlichen Tierheim in Siófok am Balaton. Dieses Shelter kommt beinahe an deutsche Standards heran. Auch hier waren wieder einige Rassehunde, Herdenschutzhunde und Listenhunde untergebracht. Besonders großer Wert wird auf die Gesundheit der Hunde gelegt, sie erhalten die bestmögliche medizinische Betreuung.

 

Auch die Quarantänestation ist sehr gut ausgestattet und bietet den Hunden - zum Beispiel nach einer Operation – ein sauberes, warmes und ruhiges Umfeld zur Erholung.

 

An diesem Tag mussten wir leider miterleben, wie ein Hund von seinem Besitzer abgegeben wurde. Ein Auto fuhr vor, es wurde laut, man wollte nicht erklären, warum der Hund abgegeben wird und wollte einfach nur schnell ohne ihn wieder wegfahren. Für den Hund ist in diesem Moment eine Welt zusammengebrochen , der Junghund konnte nicht verstehen, warum er plötzlich in einen Zwinger muss und seine Familie einfach ohne ihn geht. Solche Situationen machen einen immer besonders traurig, weil man es den Tieren nicht erklären kann.

 

Doch dieser Hund hatte Glück, denn er ist in einem Tierheim gelandet, in dem er sehr gut versorgt wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen individuell auf die Bedürfnisse der Hunde ein. Auch hier konnten wir den Hunden mit Leckerlis und Streicheleinheiten eine große Freude bereiten. Es ist immer wieder unendlich schön und gleichzeitig traurig, zu sehen, wie sehr die Hunde unsere Aufmerksamkeit suchen und sich über solche kleinen Gesten freuen.

 

Die Tierheimleitung hat uns durch das gesamte Shelter geführt und uns jeden Hund im Detail vorgestellt. Besonders schön ist, dass die Hunde dort regelmäßig von Gassigängern ausgeführt werden. So können sie das Shelter für einige Momente verlassen, positive Erfahrungen mit Menschen machen und gleichzeitig viel dazulernen.

 

Wir sind wirklich beeindruckt, was hier auf die Beine gestellt wurde.

 

Tag 7 

 

Unser vorletzter Tag begann damit, der Spitzrettung beim Ausladen von Sachspenden zu helfen. Das Sortieren nimmt teilweise sehr viel Zeit in Anspruch, und da das kleine Team vor Ort alles alleine macht, konnten wir hier gut unterstützen.

 

Im Anschluss haben wir wieder einige Hunde fotografiert und kennengelernt. Gegen Abend sind wir mit vier Hunden – Samson, Paco, Kody und Fiona – eine kleine Runde gelaufen, um zu sehen, wie sie an der Leine mitlaufen.

 

Viele Hunde, die hier landen, kennen keinen geregelten Alltag und vor allem auch nicht das Laufen an der Leine. Die vier haben das schon richtig gut gemacht! Trotzdem ist es wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass das nicht selbstverständlich ist. Viele Hunde kennen das einfach nicht und müssen es Schritt für Schritt im neuen Zuhause lernen.

Tag 8 

 

Am letzten Tag sind wir vor dem Abflug noch einmal zur Spitzrettung gefahren und haben unsere Junghunde Holly und Pepe besucht und fotografiert. Holly war inzwischen von den Flöhen befreit und konnte sich uns gegenüber schnell öffnen – das war wunderschön zu sehen, da sie bei der Abholung aus der Tötungsstation anfangs noch sehr gestresst und unsicher war.

 

Pepe war ganz Welpe: stürmisch, verspielt und voller Energie. Er hat uns gezeigt, dass ihn sein halbes Bein in keiner Weise einschränkt und er einfach pure Lebensfreude ausstrahlt.

 

Leider ging es Kurt an diesem Tag nicht gut, und er musste umgehend in eine Klinik gebracht werden. Dort wurde festgestellt, dass einige seiner Blutwerte nicht gut aussahen und es kritisch um ihn stand. Leider hat Kurt es nicht geschafft und ist ein paar Tage später in der Klinik gestorben. 

 

Besonders für das Team in Ungarn war das ein großer Verlust, da sie alles für diese Hunde geben und zu jeder einzelnen Fellnase eine enge Bindung aufbauen.

 

Es war ein emotionaler Abschluss unserer Reise.

 

Doch eines ist sicher:
Diese Reise hat uns gezeigt, wie wichtig Aufklärung insbesondere in Deutschland ist, um dem illegalem Welpenhandel entgegenwirken zu können und  das Leid langfristig zu verringern.
 
 


Nur dank eurer Spenden können wir einen kleinen Beitrag leisten, um die Hunde vor Ort zu unterstützen und wertvolle Projekte zu fördern. 

Spendenkonto: Place for Paws - Pfotenhilfe e.V.
IBAN: DE40 5465 1240 0006 1249 52

Paypal: spende@placeforpaws.de


Jede noch so kleine Unterstützung hilft uns, weiterzumachen und das Leben dieser Hunde zu verbessern.

Danke, dass ihr an unserer Seite seid!

Wir sagen DANKE!

 

Wir möchten uns von Herzen bei allen bedanken, die bei unserem ersten Tierschutzfest dabei waren. Ihr habt diesen Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht!
 

Ein besonderer Dank geht an @volkan_tattoos für deinen besonderen Einsatz und deine Unterstützung.

 

Die gesamten Spenden werden für unsere nächsten Projekte eingesetzt und kommen da an, wo sie am meisten gebraucht werden.

 

Ebenso möchten wir uns bei @luke_zeitfuernbeat bedanken, der das Fest musikalisch begleitet und es so für alle noch unvergesslicher gemacht hat.
 

Wir hoffen, euch beim nächsten Fest wiederzusehen und gemeinsam mit euch erneut für das Gute zu feiern!
 

Euer Place for Paws – Pfotenhilfe e.V.

Wir laden euch herzlich zu unserem Tierschutzfest ein: 

 

Genießt ein leckeres Stück Kuchen, gönnt euch einen Kaffee oder ein kühles Getränk und erfahrt dabei mehr über unsere Arbeit für Hunde in Not – mit echten Geschichten, ehrlichem Austausch und ganz viel Engagement.

 

In entspannter Atmosphäre könnt ihr mit unserem Team ins Gespräch kommen, Fragen stellen, euch informieren oder einfach das gute Gefühl genießen, mit kleinen Gesten Großes zu bewirken.

 

Auch an die kleinen Gäste haben wir gedacht: 

Bei uns dürfen Kinder Hundehütten bunt bemalen, sich stylische temporäre Hundetattoos aussuchen oder ihr Wurftalent unter Beweis stellen – Spaß garantiert!

 

Was euch erwartet:

  •  Kuchen & kleine Snacks – selbst gemacht, mit Liebe gebacken
  •  Erfrischungen – von Weinschorle und Aperol Sprizz bis Limo & Caprisonne
  •  Tierschutz to go – Infos & Austausch über unsere Arbeit
  • Kinderprogramm – kreativ, bunt und tierisch unterhaltsam

Parkplätze findet ihr am Bahnhof sowie in den umliegenden Straßen.

 

Kommt vorbei, bringt Freund:innen mit, genießt den Tag – und helft dabei, Hundeleben zu verändern.

 

Wir freuen uns auf euch! 
Euer Team von
Place for Paws – Pfotenhilfe e.V.

Reisebericht Rumänien März 2025  – 
unsere Eindrücke

Wir hatten die Möglichkeit, das großartige Team von Spitz an Pawtners e.V.  nach Rumänien zu begleiten. Unser Fokus lag darauf, Informationen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und herauszufinden, wie man vor Ort am besten unterstützen kann. 

Tag 1 – Begegnung mit engagierten Tierschützerinnen

 

Gleich am ersten Tag durften wir zwei beeindruckende Tierschützerinnen kennenlernen, die Hunde direkt von der Straße retten. Mit viel Herzblut und unermüdlichem Einsatz päppeln sie die Tiere auf, versorgen sie medizinisch und bereiten sie auf eine mögliche Vermittlung vor. Es war schön zu sehen, wie viel Energie und Liebe sie in die Hunde stecken – und wie gut es den geretteten Tieren hier geht.

 

Tag 2 – Besuch im öffentlichen Shelter von Piatra Neamț

Der zweite Tag führte uns ins öffentliche Shelter von Piatra Neamț, einer rumänischen Tötungsstation. Schon der erste Eindruck war überwältigend: Zwischen 430 und 470 Hunde befinden sich derzeit dort.

Die Hunde stammen entweder direkt aus dem Landkreis Neamț oder aus den umliegenden Gemeinden. Während die Hunde aus Piatra Neamț selbst nicht mehr getötet werden dürfen, gilt dies nicht für die Tiere aus anderen Gemeinden – sie können nach einer Frist von 14 Tagen getötet werden.

Um uns einen Überblick zu verschaffen, schauten wir uns die einzelnen Kennel genau an. Außerdem halfen wir einer rumänischen Tierschützerin bei ihrer wöchentlichen Fütterungsaktion. Jeden Sonntag bereitet sie mit ihrem Team eine extra Portion Futter für jeden Hund im Shelter vor und verteilt es in den Zwingern – eine großartige und dringend benötigte Unterstützung für die Hunde.

 

 

 

Tag 3 – Weitere Eindrücke aus dem Shelter

Auch am dritten Tag verbrachten wir unsere Zeit im Shelter von Piatra Neamț. Wir füllten Wassernäpfe auf, fütterten die Hunde und begannen, uns intensiver mit einzelnen Tieren zu beschäftigen.

Die Zustände vor Ort sind leider weit entfernt von den Mindestanforderungen, die in Deutschland für Tierheime gelten. Die Kennel sind stark verschmutzt, der Boden ist oft mit Kot und Urin bedeckt. Zudem sind die Zwinger viel zu überfüllt, was immer wieder zu Kämpfen um Futter und Schlafplätze führt. Besonders schwächere Hunde leiden unter diesen Bedingungen.

Immer wieder begegneten uns Hunde mit Verletzungen oder kranke Tiere – doch leider ist die medizinische Versorgung kaum gesichert und viele Hunde gehen in der Masse unter. Diese Momente waren besonders schwer für uns, da wir oft nur begrenzt helfen konnten und stattdessen nur Schadensbegrenzung betreiben konnten.

 

Tag 4 – Einblick in das Quarantänezimmer

Auch heute haben wir den gesamten Tag in der Tötungsstation verbracht und uns diesmal intensiv mit den Hunden im Quarantänezimmer beschäftigt. Dort waren drei Hündinnen mit ihren Welpen untergebracht – leider unter sehr schwierigen Bedingungen.

Eine der Mamas hatte gerade erst ihre Welpen zur Welt gebracht, sie waren nur wenige Tage alt. Deshalb war sie in einem viel zu kleinen Käfig untergebracht, um sie von den anderen Hunden abzuschirmen. Da sie dort jedoch keine Möglichkeit hatte, ihr Geschäft woanders zu erledigen, war der Käfig stark verschmutzt. Wir haben ihn gründlich gereinigt, die Hündin zugefüttert und ihr ein wenig Zuneigung geschenkt, die sie so dringend gebraucht hat.

Die anderen beiden Hündinnen konnten sich mit ihren Welpen frei im Raum bewegen. Besonders ins Herz geschlossen haben wir eine kleine schwarze Hündin mit ihrem beigen Welpen – sie war unglaublich anhänglich und menschenbezogen.

 

Tag 5 – Immer mehr Welpen kommen ins Shelter


Auch heute haben wir den gesamten Tag im Shelter verbracht. Jeden Tag bringen die Hundefänger neue Hunde und besonders aufgefallen ist uns, dass immer mehr Welpen ohne ihre Mutter oder Hündinnen mit ganz jungen Welpen eingefangen und ins Shelter gebracht werden.

Die Bedingungen vor Ort sind gerade für Welpen extrem schwierig und leider überleben viele nicht. Eine der größten Gefahren ist die Parvovirose, eine hochansteckende und oft tödliche Krankheit, besonders für junge, alte oder geschwächte Hunde.

Die Hunde im Shelter erhalten keine Impfung gegen den Erreger. Selbst wenn Welpen frühestens ab sechs Wochen gegen Parvo geimpft werden könnten, fehlen oft die Mittel – und viele sind bereits vorher infiziert oder verstorben. 

Diese Situation macht noch einmal deutlich, wie dringend Kastrationsaktionen vor Ort benötigt werden. Nur so kann das Leid zukünftiger Generationen reduziert werden. Durch Kastration können unkontrollierte Geburten verhindert werden – und damit das Risiko, dass noch mehr Welpen in diesen schwierigen Bedingungen aufwachsen müssen.

 

Tag 6 – Kastrationsevent & Besuch des Shelters in Bacau

Heute war der erste Tag des Kastrationsevents, an dem wir uns dank eurer Unterstützung beteiligen konnten. Es war großartig zu sehen, dass das Angebot von den Menschen vor Ort so gut angenommen wurde und viele mit ihren Hunden kamen. Jede Kastration ist ein wichtiger Schritt, um das Leid der Straßenhunde langfristig zu reduzieren. Nur so kann sich nachhaltig etwas verändern!

Nach dem Event ging es für uns weiter in das öffentliche Shelter in Bacau. Anders als in Piatra Neamț gibt es dort nicht nur unzählige Zwinger, sondern auch eine große Freifläche, auf der viele Hunde leben. Anzahl der Hunde hier ca. 1000. 

Das Leben auf der Freifläche ist Fluch und Segen zugleich. Die Hunde hier leben in verschiedenen Rudeln und viele von ihnen sind „verwildert“, sodass es schwierig ist, sich einen Überblick zu verschaffen. Nur die Hunde im vorderen Bereich konnten wir näher kennenlernen – einige waren sehr aufgeschlossen und freundlich, andere eher zurückhaltend oder ängstlich.

Aufgefallen ist uns, dass es ein paar Hunde mit starken Hautveränderungen gibt, die durch Demodex-Milben verursacht werden. Die Infektion verbreitet sich schnell unter den Hunden. Mit dem Medikament Bravecto könnte die Krankheit gut behandelt werden, doch leider fehlen auch hier oft die finanziellen Mittel.

Auch wenn das Leben auf der Freifläche im ersten Moment angenehmer erscheint als in engen Zwingern, bringt es Herausforderungen mit sich: Für alte oder kranke Hunde wird es besonders im Winter mit Kälte und Nässe lebensbedrohlich – und leider überleben nicht alle.

Tag 7 – Rettung aus der Tötungsstation & Kastrationsevent

Früh morgens sind wir wieder ins Shelter von Piatra Neamț gefahren. Obwohl es ursprünglich nicht geplant war, haben wir uns dazu entschieden, die kleine schwarze Hündin mit ihrem Welpen aus der Tötungsstation zu holen.

Dank euch haben die beiden nun Namen: Pepsi (die Mama) und Poppy (die Tochter). Gemeinsam mit dem Team von Spitz an Pawtners konnten wir an diesem Tag Pepsi, Poppy und vier weitere Hunde aus dem Shelter retten und in ein sicheres, privates Foster bringen.

Hier dürfen Pepsi und Poppy erstmal in der Quarantäne ankommen, bis Poppy die notwendigen Impfungen hat und nicht mehr der Gefahr ausgesetzt ist, sich mit Parvovirose zu infizieren. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl zu wissen, dass wir diesen Hunden die Chance auf ein besseres Leben geben konnten – und gleichzeitig schwer, die anderen Hunde zurücklassen zu müssen.

Zum Abschluss des Tages haben wir noch einmal beim Kastrationsevent vorbeigeschaut. Auch heute konnten wieder viele Hunde und Katzen kastriert werden – ein wichtiger Schritt für nachhaltigen Tierschutz. Ein riesiges Dankeschön an das tolle Team, das dieses Event so reibungslos möglich gemacht hat! Insgesamt wurden 191 Hunde und  Katzen bei dieser Aktion kastriert. 

Tag 8 – Abschied mit gemischten Gefühlen

Unser letzter Tag vor Ort war noch einmal emotional und intensiv. Wir haben den gesamten Tag im öffentlichen Shelter verbracht 

Einige der Welpen, die wir zu Beginn unserer Reise noch geknuddelt haben, haben es nicht geschafft. Viele waren schon nicht mehr in ihrem Zwinger und Zwei von ihnen fanden wir tot in einer Hundehütte zwischen den noch lebenden Geschwistern – Momente, die uns besonders nahegehen. Doch genau solche Erlebnisse zeigen uns, warum es sich lohnt, für diese Hunde zu kämpfen.

An diesem Tag kam es auch zu einer heftigen Beißerei in einem der Zwinger. Wäre niemand von uns in der Nähe gewesen, hätte der Kampf für einen Hund vermutlich tödlich geendet. Wir konnten ihn rechtzeitig herausholen und seine Verletzungen notdürftig versorgen. Schnell war klar, dass er eine Behandlung in der Klinik braucht. Dank des großartigen Teams von Spitz an Pawtners wurde alles möglich gemacht, damit der liebe Rüde schnellstmöglich in die Klinik kommt und adäquat versorgt wird. 

Leider wurden auch heute wieder mehrere Welpen – teils mit, teils ohne Mutter – von den Hundefängern gebracht. Wir haben einen Großteil des Tages damit verbracht, die Kleinen mit speziellem Welpenfutter zuzufüttern und die Quarantäneräume nochmal gründlich zu reinigen.

Es ist ein komisches Gefühl, zu wissen, dass wir morgen nicht mehr hier sein werden. Wir fragen uns, was aus den Hunden wird, können sie durch andere Vereine reserviert werden und bekommen eine Chance auf Vermittlung, werden sie getötet oder werden wir sie bei der nächsten Reise wiedersehen? 

Diese Gedanken machen den Abschied definitiv schwer, weil die Hunde Spuren in unseren Herzen hinterlassen. 

 

Doch eines ist sicher:
Diese Reise hat uns gezeigt, wie wichtig nachhaltige Hilfe vor Ort ist. Kastrationen, Aufklärung und Vermittlungen sind der Schlüssel, um das Leid langfristig zu verringern.
 
 

Fazit – Warum wir weitermachen

Es war eine emotionale Achterbahn, die uns gezeigt hat, wie wichtig unsere Hilfe vor Ort ist. Wir haben viele berührende und tarurige Momente erlebt. Doch eines steht für uns fest: Wir wollen weitermachen und diesen wundervollen Tieren eine Stimme geben.

Dank eurer Spenden konnten wir einen kleinen Beitrag leisten, um die Hunde vor Ort zu unterstützen und wertvolle Projekte zu fördern.

Spendenkonto: Place for Paws - Pfotenhilfe e.V.
IBAN: DE40 5465 1240 0006 1249 52

Paypal: spende@placeforpaws.de


Jede noch so kleine Unterstützung hilft uns, weiterzumachen und das Leben dieser Hunde zu verbessern.

Danke, dass ihr an unserer Seite seid!

Unterstütze unser erstes Projekt!

Im März haben wir die Möglichkeit, einen befreundeten Verein nach Rumänien zu begleiten und ein wichtiges Kastrationsevent zu unterstützen. Unser Ziel: so viele Hunde wie möglich kastrieren zu lassen, um langfristig Tierleid zu verhindern.

Kastrationen sind der nachhaltigste Weg, um den Kreislauf zu durchbrechen und das Elend zu reduzieren. Jedes Jahr werden unzählige Welpen geboren – die meisten von ihnen haben keine Chance und sie überleben nur wenige Tage. Die kleinen Körper können Krankheiten, Kälte und Hunger nicht standhalten. Durch deine Spende hilfst du uns, das Leid kommender Generationen zu verringern.

Eine Kastration kostet zwischen 30 und 40 € – jede noch so kleine Spende zählt!
Möchtest du eine Kastrationspatenschaft übernehmen? Unter Helfen findest du weitere Informationen dazu.

Danke, dass du mit uns einen Unterschied machst!

 

Spendenkonto: 

Place for Paws -Pfotenhilfe

Sparkasse Rhein-Haardt 

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Tierschutz kennt keine Grenzen

Hunde sind auf uns Menschen angewiesen – sie wurden einst geschaffen, um uns zu begleiten, zu unterstützen und an unserer Seite zu stehen. Durch die Domestikation sind sie von uns abhängig und brauchen unsere Fürsorge, um zu überleben und ein gutes Leben führen zu können. Sollte diese Verantwortung wirklich nur innerhalb unserer eigenen Grenzen gelten? Sollte nicht jedes Lebewesen, das in Not ist, Hilfe erhalten?

Es ist traurig, dass der Auslandstierschutz immer wieder kritisiert wird, denn diese Kritik verfehlt den eigentlichen Kern der Sache. Jeder Mensch hat das Recht, selbst zu entscheiden, ob und wie er helfen möchte. Niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen, wenn er sich für Tiere in anderen Ländern einsetzt – genauso wenig, wie sich jemand entschuldigen muss, der den Tierschutz im eigenen Land unterstützt. Die Vorstellung, dass Tierschutz nur innerhalb der eigenen Landesgrenzen stattfinden sollte, ignoriert die globale Verantwortung, die wir als Gesellschaft für das Wohl der Tiere tragen.

Natürlich gibt es auch in Deutschland viele Hunde, die ein Zuhause suchen und es verdienen, dieses zu finden. Doch das bedeutet nicht, dass wir die Situation der Tiere in anderen Ländern aus den Augen verlieren sollten. In Deutschland sind die Bedingungen für viele Hunde vergleichsweise gut. Tierheime bieten ihnen Schutz, sie erhalten Futter und medizinische Versorgung, und sie sind vor unmittelbaren Gefahren geschützt. Das heißt nicht, dass es hier keine Herausforderungen gibt oder dass der Tierschutz in Deutschland nicht weiterhin wichtig ist. Aber gravierende Missstände wie unkontrollierte Vermehrung, massenhafte Tötungen, Misshandlung und Vernachlässigung sind in Deutschland eher die Ausnahme als die Regel.

In vielen anderen Ländern gibt es für Straßenhunde keine sicheren Zufluchtsorte, keine staatliche Unterstützung und oft keine Gesetze, die sie schützen. Sie kämpfen täglich ums Überleben, sind Hunger, Krankheiten und Gewalt schutzlos ausgeliefert.

Auch wenn es in Deutschland viele Hunde gibt, die auf ein Zuhause warten, dürfen wir nicht die Augen vor dem Leid in anderen Ländern verschließen. Der Auslandstierschutz ist keine Modeerscheinung, sondern eine Notwendigkeit. Wenn wir als Gesellschaft der Überzeugung sind, dass jedes Tier ein Recht auf ein gutes Leben hat, dann darf dieses Recht nicht an Landesgrenzen enden. Indem wir Hunden aus dem Ausland helfen, retten wir Leben und geben ihnen die Chance auf ein besseres Dasein. Denn Tierschutz sollte überall dort stattfinden, wo Tiere Hilfe brauchen.

 

Kastrieren

Straßenhunde vermehren sich unkontrolliert, was zu Überpopulation, Hunger und Krankheiten führt und den Kreislauf des Leidens immer weiter verstärkt. Kastrationen sind die einzige nachhaltige Lösung, um dieses Problem einzudämmen. Weniger ungewollt geborene Tiere bedeuten auch weniger Leid. Durch gezielte Kastrationskampagnen möchten wir aktiv dazu beitragen, das Elend der Straßenhunde zu reduzieren.

Versorgen

Nicht jeder Hund kann oder sollte vermittelt werden. Viele Hunde sind durch ihre Vergangenheit traumatisiert oder gesundheitlich beeinträchtigt und nicht für ein Leben in einer Familie geeignet. Unser Ziel ist es daher, die Hunde in ihrem Heimatland bestmöglich zu versorgen – mit medizinischer Hilfe, Futter und einem geschützten Lebensraum. Jeder Hund verdient ein würdiges Leben, unabhängig davon, ob er adoptiert wird oder nicht.

Aufklären

Nachhaltiger Tierschutz beginnt mit Wissen und Bewusstsein. Durch Aufklärung möchten wir Menschen für die Bedürfnisse von Tieren sensibilisieren und so langfristig ein Umdenken bewirken. Nur wenn wir verstehen, welches Leid Tiere erfahren und wie wir es verhindern können, lassen sich dauerhafte Veränderungen erreichen. Gemeinsam können wir mehr Verständnis und Verantwortungsbewusstsein schaffen – für eine bessere Zukunft der Tiere.

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Kontakt

E-mail: team@placeforpaws.de

Anschrift: Bahnhofstr. 20, 67146 Deidesheim

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