Die Gesundheit unserer Hunde liegt uns sehr am Herzen. Dennoch möchten wir offen und ehrlich darauf hinweisen, dass es bei Hunden aus dem Tierschutz einige Besonderheiten und potenzielle Risiken gibt, die zukünftige Adoptant:innen kennen sollten. Hier findet ihr einen Überblick über wichtige gesundheitliche Themen:
Vorerkrankungen und tierärztliche Versorgung im Ausland
Unsere Hunde werden vor ihrer Ausreise mehrfach tierärztlich untersucht, geimpft, entwurmt und – sofern alt genug – kastriert. Dennoch unterscheiden sich die medizinischen Standards in Ländern wie Rumänien oder Ungarn deutlich von denen in Deutschland. Erkrankungen wie z. B. Zahnprobleme, orthopädische Auffälligkeiten oder chronische Leiden werden im Ausland häufig weniger streng bewertet oder schlicht nicht erkannt, da oft Ressourcen und Diagnostik fehlen.
Zudem sind nicht alle rasse- oder altersbedingten Erkrankungen sofort sichtbar – etwa Patellaluxation, Hüftgelenksdysplasie (HD) oder Herzprobleme. Ein Hund kann daher bereits gesundheitliche Einschränkungen mitbringen, ohne dass diese vorher erkannt wurden.
Wichtiger Hinweis: Wir können keine Garantie auf die vollständige Gesundheit eines Tieres geben und empfehlen daher dringend den Abschluss einer Tierkranken- oder OP-Versicherung – möglichst schon vor der Ankunft des Hundes bei dir.
Belastung durch Transport & Tierheimalltag
Der Transport nach Deutschland ist für die Hunde körperlich und seelisch anstrengend. Durch die Belüftung im Transporter kann es z. B. zu leichten Bindehautentzündungen, Ohrenentzündungen oder Husten kommen. Solche Symptome sind meist harmlos und klingen schnell ab. Dennoch kann der Stress dafür sorgen, dass vorher symptomfreie, schlummernde Infektionen zum Ausbruch kommen.
Auch im Tierheimalltag besteht durch die enge Tierhaltung ein erhöhtes Risiko für Infektionskrankheiten. Wir tun alles, um unsere Hunde bestmöglich vorzubereiten – doch bei Auffälligkeiten nach der Ankunft sollte vorsorglich ein Tierarzt aufgesucht werden.
Entwurmung & Parasiten
Wichtig vorweg: Parasiten wie Flöhe, Würmer oder Giardien sind nicht nur ein Problem bei Auslandshunden.
Vor allem Giardien kommen fast überall in der Umwelt vor – besonders dort, wo viele Hunde unterwegs sind, wie auf Hundewiesen oder in Parks. Unsere Vierbeiner können sich also jederzeit damit anstecken, ganz egal, woher sie kommen.
Alle Hunde werden vor der Ausreise entwurmt und bei Bedarf gegen Flöhe und Zecken behandelt. Allerdings tötet nicht jedes Entwurmungsmittel alle Parasiten und es kann zu einer Reinfektion während des Transports oder kurz davor. Bevor ihr nach Ankunft zu chemischen Mitteln greift, prüft bitte den Impfpass: Dort sind die letzten Behandlungen vermerkt. Eine unnötige Doppelbehandlung kann den Hund zusätzlich belasten.
Besonders wichtig: Ein Darmaufbau nach Wurm- oder Parasitenbehandlungen stärkt die Abwehrkräfte. Bitte beachtet auch, dass Giardien oder Kokzidien spezielle Medikamente benötigen – handelsübliche Entwurmungsmittel helfen hier nicht.
Würmer beim Hund – was du wissen solltest
Hunde können sich mit verschiedenen Wurmarten infizieren. Die häufigsten sind Spulwürmer, Hakenwürmer, Bandwürmer und Peitschenwürmer. Diese Parasiten leben meist im Darmtrakt, wo sie sich vom Hund ernähren.
Für gesunde, erwachsene Tiere verläuft ein Wurmbefall oft unauffällig. Anders sieht es bei Welpen und geschwächten Hunden aus: Sie reagieren empfindlicher und zeigen häufiger Symptome wie Durchfall, Gewichtsverlust oder allgemeine Schwäche.
Wie gelangen Würmer in den Hund?
Die Infektion kann auf verschiedenen Wegen erfolgen:
Deshalb ist es wichtig, schon Welpen frühzeitig zu entwurmen, da sie sich oft bereits vor der Geburt infiziert haben.
So schützt du deinen Hund
Giardien – häufig, aber behandelbar
Giardien sind winzige Dünndarmparasiten, die sich leicht verbreiten – besonders in Umgebungen mit vielen Hunden. Sie sind keine Seltenheit und stellen vor allem für junge oder immungeschwächte Tiere ein Risiko dar.
Warum sind manche Hunde besonders gefährdet?
Welpen und Hunde mit schwacher Abwehr können sich schneller infizieren. Ob und wie stark Symptome auftreten, hängt vom Alter und dem Zustand des Immunsystems ab. Auch gesunde Hunde können Träger sein und andere anstecken – ohne selbst Beschwerden zu zeigen. Deshalb raten viele Tierärzte dazu, bei einem Giardien-Befund alle im Haushalt lebenden Hunde mit zu behandeln.
Typische Symptome einer Giardiose
Die häufigsten Anzeichen sind:
Wie wird behandelt?
Die Behandlung erfolgt in der Regel mit einem antiparasitären Wirkstoff wie Fenbendazol oder Metronidazol. Die genaue Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht und wird über mehrere Tage verabreicht:
Fenbendazol: meist einmal täglich über 3–5 Tage
Metronidazol: zweimal täglich über 5–7 Tage
Etwa eine Woche nach der Behandlung ist eine Kotuntersuchung sinnvoll. Nur wenn erneut Giardien nachgewiesen werden und Symptome bestehen, sollte die Therapie wiederholt werden.
Ergänzend wird empfohlen, kohlenhydratarme Ernährung anzubieten – zum Beispiel selbst gekochte Mahlzeiten oder spezielles Nassfutter.
Hygiene ist entscheidend
Um die Reinfektion zu vermeiden, sind gründliche Reinigungsmaßnahmen notwendig. Laut ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) gehören dazu:
Gut informiert – besser geschützt
Mit gezielter Behandlung und konsequenter Hygiene lassen sich Giardien zuverlässig in den Griff bekommen. Bei Unsicherheit oder wiederkehrenden Symptomen: Lasst euch unbedingt vom Tierarzt beraten.
Reisekrankheiten – worauf ihr achten solltet
Einige Infektionen, die unter dem Begriff „Reisekrankheiten“ zusammengefasst werden, kommen in vielen europäischen Ländern (teils auch in Deutschland) vor. Hier die wichtigsten im Überblick:
Wir empfehlen, ca. 6–12 Monate nach Ankunft einen Bluttest auf Reisekrankheiten durchführen zu lassen – unabhängig davon, ob Symptome auftreten. So können mögliche Infektionen frühzeitig erkannt und gut behandelt werden
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